Sonntag-Abend. Das Wochenende war ein Traum!
Doch als du realisierst, wie spät es ist, und welcher Tag, fühlt es sich an, als hätte gerade jemand ein Messer in deinen Bauch gerammt und es 5 Mal umgedreht.
So kann es doch einfach nicht weitergehen. Dieser Job, diese Firma, diese Leute, ... was auch immer es bei dir ist, und vielleicht kannst du es nicht mal wirklich an einem bestimmten Punkt festmachen, du erträgst das alles einfach nicht mehr.
Lass uns genau an dieser Stelle einen Schritt zurücktreten. Mach einfach einen Schritt aus der Situation heraus, stell dich gedanklich neben deinen Körper und betrachte dich und deine Situation einmal von aussen.
Vielleicht war dir das so nicht wirklich bewusst, doch was du fühlst ist Angst.
Angst, weil du spürst, dass dein bisher funktionierendes Lebenssystem langsam aus den Bahnen gerät, und vor den Folgen, die das nach ziehen kann.
Angst, weil du keine wirklich konkrete Alternative bereit hast, oder vor dem Bewerbungsprozess, oder überhaupt vor der Stellensuche - was wenn der jetzige Arbeitgeber herausfindet, dass du suchst und dich dann erst recht rausschmeisst...?
Angst davor, in einer neuen Firma, in einem neuen Job, zu versagen, denn du weisst ja noch gar nicht wirklich, was da auf dich zukommen wird.
Und wenn du das einmal genau anschaust, wirst du feststellen, dass diese Angst deshalb so lähmend ist, weil es dich dadurch in verschiedene, entgegengesetzte Richtungen zerrt. Einerseits weg von deiner jetzigen Situation, andererseits aber auch weg von allem Neuen und Unbekannten.
Was kannst du also tun?
Vielleicht spürst, dass nur schon durch diese Klarheit über diese beiden Richtungen plötzlich mehr Möglichkeiten da sind, an denen du ansetzen kannst.
Du kannst daran arbeiten, dich an Neues und Unbekanntes zu gewöhnen und erste kleine Schritte in diese Richtung unternehmen.
Du kannst konkretisieren, was genau an deiner jetzigen Situation dich alles stört - und dann gezielt daran arbeiten, diese abzugeben und dafür neue Aufgaben dazu zu nehmen, die dich mehr erfüllen.
Du kannst an deiner inneren Einstellung und Bewertung der Umstände arbeiten - vielleicht ist alles gar nicht so tragisch, wenn du es aus einem anderen Blickwinkel betrachtest.
Du kannst herausfinden, was DU wirklich willst im Leben - und dann herausfinden, wie deine jetzige Situation in das Gesamtbild passt und dir sogar hilft, dein nächstes grosses Ziel zu erreichen.
Und bestimmt hast du noch viele weitere Ideen. Schreib dir doch heute Abend einige davon auf.
Du packst das 💪🏻
Deine Gedanken sind eine Gewohnheit, die du neu programmieren kannst.
Doch dazu musst du auch mal neue Gedanken denken. Wenn du jeden Abend damit haderst, was du alles noch tun wolltest und heute wieder nicht geschafft hast - mit welchem Gefühl schläfst du dann wohl ein?
Umgekehrt: wenn du dir geistig all das nochmals zurückrufst, was dir heute gelungen ist, wem du eine kleine Freude machen konntest, was du alles erreicht hast - ist doch gleich viel angenehmer, nicht wahr?
Lass mich das dieses Mal an einem anderen Beispiel erklären.
Angenommen, du möchtest abnehmen. Besonders in diesem Bereich suchen sehr viele nach der magischen Wunderpille, nach der magischen Fett-weg-Spritze - oder zum Teil nach einer allerhöchstens 5 Wochen dauernden, einmaligen Diät, die einmal alles ändern soll - damit sie anschliessend genau so weitermachen können wie bisher.
In den meisten Fällen funktioniert das sogar ganz gut. Das Übergewicht, bzw. das überschüssige Fett ist weg.
Für einen kurzen Moment sind diese Menschen dann enorm glücklich. Und kehren dann wieder zu ihrem vorherigen, "normalen" Lebensstil zurück.
Und was passiert dann?
Genau, der berühmte Jojo-Effekt. Das, was sie in die prekäre Lage gebracht hat - der sesshafte Lebensstil, die Pizza und der Wein jeden Abend bei Netflix - all das hat jetzt genau den gleichen Effekt wie zuvor. Meistens geht es sogar noch schneller, weil sich der Körper noch an das "alte" Gewicht vor der Diät erinnert.
...
Unser Verstand ist ein enorm machtvolles Werkzeug.
Und doch kann er uns austricksen, wenn wir nicht ordentlich damit umgehen. Z.B. indem wir nicht darauf achten, womit wir etwas vergleichen.
Woran merkst du denn, dass es dir “gut” geht? Also so wirklich gut gehen.
Vielleicht vergleichst du es mit deiner letzten Erkältung. Oder dem letzten Mal, als du die Grippe hattest. Oder dieses eine Mal, als du dir den Knöchel verstaucht hattest.
Ja klar, dann geht es dir gerade vielleicht hervorragend.
Aber was ist mit anderen Vergleichswerten?
Vielleicht fiel es dir als Kind so viel leichter, eine Treppe nicht einfach nur hochzugehen, sondern vielleicht sogar zu rennen? Hattest du nicht mal viel mehr Energie? Gab es da nicht mal diese Tage, an denen du Bäume ausreissen und Berge versetzen konntest?
Und im Vergleich mit diesen Tagen, wie gut geht es dir heute?
Achte doch diese kommende Woche einmal ganz gezielt darauf, womit du was vergleichst.
Ich wünsche dir viele spannende ...
Ja, ich weiss. Du hast genug. Es reicht. Es ist so was von überfällig, dass du endlich etwas Neues findest.
Vielleicht weisst du ja sogar ganz genau, was das sein könnte. Du hast ein klares Ziel vor Augen, wie dein Leben idealerweise aussehen sollte.
Und jetzt bist du IMMER noch nicht da.
Glaub mir, ich kenn das Gefühl, dass sich manche Ziele - obwohl schon irgendwie in der Ferne sichtbar - scheinbar ewig hinziehen, bis man diese endlich erreicht hat.
Ich habe selbst solche Ziele in meinem Leben, auf die ich gerade in diesem Moment hinarbeite...
Der Trick dabei ist, auf dem Weg nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren,
“Wie, aber ich hab ja mein Ziel ganz fest im Blick...? Was meinst du?”
Ich meine damit, das Gefühl, das du mit deinem Ziel verbindest.
Wahrscheinlich verbindest du eine Form von Glück oder Erfolg oder Sicherheit oder ein anderes positives Gefühl mit diesem Ziel. Aber wieso solltest du denn auf dem Weg zu diesem Ziel dieses Gefühl nicht schon haben dürfen?...
Leider können sich manche Ärzte nicht so viel Zeit nehmen, wie ihre Patienten es bräuchten.
Und leider wollen auch manche Patienten lieber eine schnelle Lösung haben.
Ich kann das gut verstehen: die Symptome sind unangenehm - und Schmerz loszuwerden ist ein grosser Motivator. 3 x stärker als die Aussicht auf Freude und Glück!
Und da ist es auch nicht wirklich verwunderlich, wenn mit dem jeweiligen Experten genau über diese Symptome gesprochen wird und dann daran herumgedoktert wird.
Wenn diese Bekämpfung der Symptome dazu führt, dass dann der Patient wieder den Kopf frei hat, um die WAHRE Ursache anzugehen, dann los!
Wenn jedoch dieses Provisorium als Dauerlösung eingerichtet werden soll, musst du dich leider auf die entsprechenden Konsequenzen einstellen.
Das eigentliche Problem wird dadurch nämlich nicht gelöst, sodass es weiter im Untergrund schwelt und sich verschlimmern kann. Z.B. eine Fehlernährung, die dir immer weiter Entzündungen beschert, den Stress verstärkt ...
Womit genau vergleichst du eigentlich deine jetzige Situation?
Vielleicht siehst du auch manchmal diese Leute in den sozialen Medien, die von ihrem ach so coolen Leben berichten, das mehr nach Ferien als nach sonst was aussieht. Wie sie Geld im Liegen und beim Bummeln am Strand verdienen.
Oder du vergleichst deinen jetzigen Job mit dem letzten Praktikum, das du noch während deines Studiums gemacht hattest. Oder mit dem Studentenjob damals in der Bar im Ausland... wie aufregend das damals doch war, jeden Tag neue coole Leute kennenzulernen, wie entspannt und einfach das Leben damals schien...
Und heute: jeden Tag siehst du dieselben unmotivierten, kleingeistigen Kollegen, “was regst du dich so auf, sei froh, dass du einen Job hast, andere haben’s viel schlimmer!”
Und irgendwie haben die ja auch noch recht - im Vergleich zu Drittweltländern sind unsere Probleme hier wirklich ein Fliegenschiss. Aber solltest du wirklich deshalb keine grossen Träume mehr haben dürfen...?
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