Zu Tode gelangweilt...?
Leider ist an diesem Spruch mehr dran, als uns lieb sein kann.
Langeweile, Routine, wenn jeder Tag gefühlt genau gleich abläuft wie der vorherige... Das kann genau so frustrierend, deprimierend und auslaugend sein, wie Dauerstress.
In unserem Hirn gibt es eine Struktur, einmal in der linken und einmal in der rechten Gehirnhälfte, genannt Hippocampus. Hier entstehen jeden Tag neue Hirnzellen - und die sind neugierig, die wollen mit neuem Wissen gefüttert werden, die wollen was Neues erleben - und für uns als Erinnerungen abspeichern. Am liebsten machen sie das, wenn Emotionen mit im Spiel sind. Denn Emotionen zeigen ihnen an, dass etwas wichtig genug ist, um überhaupt gespeichert zu werden.
Doch was passiert, wenn NIE etwas neues passiert? Wenn uns also jeden Tag die langweilige Routine quält?
Naja, in der Biologie gibt es einen einfachen Mechanismus: use it or lose it. Wenn eine Struktur nicht gebraucht wird - und somit nur Energie frisst - dann wird der Körper sich darauf einstellen. Es werden also je länger je weniger neue Hirnzellen entstehen, und die, die dennoch auftauchen, sterben wieder. Sie werden also zu Tode gelangweilt... Und das macht mit der Zeit depressiv.
Heute wird das dann gerne als “Bore-out” bezeichnet.
Und leider verstärkt sich dieses Phänomen immer weiter zu einer Negativ-Spirale: je weniger neue Hirnzellen entstehen, desto depressiver und weniger neugierig der Mensch. Genau das, was die Spirale wieder umkehren würde, fühlt sich dann auch noch besonders schwer an und man kann sich kaum dazu aufraffen.
Solltest du also solche Tendenzen in deinem Leben finden, versuch folgendes: beginne dich jeden Tag ein wenig zu bewegen. Und dann jeden Tag ein wenig mehr.
Die Neurogenese, so nennt man die Entstehung neuer Hirnzellen, wird nämlich auch durch Sport in Gang gesetzt. Zudem kannst du durch die richtige Ernährung und durch den Ausgleich von Mangelzuständen diesen Vorgang zusätzlich unterstützen.
Wenn dann deine Neugier wieder zurückkehrt, befasse dich in deiner Freizeit mit neuem Wissen, neuen Hobbies, und neuen Bekanntschaften.
Deine Gedanken sind eine Gewohnheit, die du neu programmieren kannst.
Doch dazu musst du auch mal neue Gedanken denken. Wenn du jeden Abend damit haderst, was du alles noch tun wolltest und heute wieder nicht geschafft hast - mit welchem Gefühl schläfst du dann wohl ein?
Umgekehrt: wenn du dir geistig all das nochmals zurückrufst, was dir heute gelungen ist, wem du eine kleine Freude machen konntest, was du alles erreicht hast - ist doch gleich viel angenehmer, nicht wahr?
Lass mich das dieses Mal an einem anderen Beispiel erklären.
Angenommen, du möchtest abnehmen. Besonders in diesem Bereich suchen sehr viele nach der magischen Wunderpille, nach der magischen Fett-weg-Spritze - oder zum Teil nach einer allerhöchstens 5 Wochen dauernden, einmaligen Diät, die einmal alles ändern soll - damit sie anschliessend genau so weitermachen können wie bisher.
In den meisten Fällen funktioniert das sogar ganz gut. Das Übergewicht, bzw. das überschüssige Fett ist weg.
Für einen kurzen Moment sind diese Menschen dann enorm glücklich. Und kehren dann wieder zu ihrem vorherigen, "normalen" Lebensstil zurück.
Und was passiert dann?
Genau, der berühmte Jojo-Effekt. Das, was sie in die prekäre Lage gebracht hat - der sesshafte Lebensstil, die Pizza und der Wein jeden Abend bei Netflix - all das hat jetzt genau den gleichen Effekt wie zuvor. Meistens geht es sogar noch schneller, weil sich der Körper noch an das "alte" Gewicht vor der Diät erinnert.
...
Unser Verstand ist ein enorm machtvolles Werkzeug.
Und doch kann er uns austricksen, wenn wir nicht ordentlich damit umgehen. Z.B. indem wir nicht darauf achten, womit wir etwas vergleichen.
Woran merkst du denn, dass es dir “gut” geht? Also so wirklich gut gehen.
Vielleicht vergleichst du es mit deiner letzten Erkältung. Oder dem letzten Mal, als du die Grippe hattest. Oder dieses eine Mal, als du dir den Knöchel verstaucht hattest.
Ja klar, dann geht es dir gerade vielleicht hervorragend.
Aber was ist mit anderen Vergleichswerten?
Vielleicht fiel es dir als Kind so viel leichter, eine Treppe nicht einfach nur hochzugehen, sondern vielleicht sogar zu rennen? Hattest du nicht mal viel mehr Energie? Gab es da nicht mal diese Tage, an denen du Bäume ausreissen und Berge versetzen konntest?
Und im Vergleich mit diesen Tagen, wie gut geht es dir heute?
Achte doch diese kommende Woche einmal ganz gezielt darauf, womit du was vergleichst.
Ich wünsche dir viele spannende ...
Gratis-Sprechstunde?
Klar 😀👉 https://resilienz-sprechstunde.eventbrite.ch
Beschränkt auf maximal 10 Teilnehmer - schnell anmelden lohnt sich also!
Nächstes Datum: Mittwoch, 6. August, danach ungefähr monatlich weitere Termine 😉
Meld dich an, stell deine Fragen, sei es Prävention oder akut, Resilienz oder Burnout, Ernährung, Bewegung, oder der Job, aus dem du endlich raus willst und der eine Arbeitskollege, der dich mit seiner puren Anwesenheit auf die Palme bringt...
In diesem Speedcoaching bekommst du genau für dein momentan akutes Anliegen die ersten Schritte an die Hand - und lernst auch noch etwas anhand der Themen der anderen Teilnehmer.
Und wenn du dich nicht vor einer Gruppe Unbekannter öffnen willst? Verstehe ich! Schreib mir deine Frage im Voraus, dann beantworte ich diese anonym während der Sprechstunde.
Ich freu mich auf dich 😊
Wenn du das Gefühl hast, trotz grosser Anstrengung nicht richtig voranzukommen, könnte es auch sein, dass du dich ständig selbst ausbremst.
Und das teilweise ohne es zu merken.
Vielleicht erkennst du dich in einem der folgenden Beispiele?
Du hast irgendwie NIE Zeit, um mal ein Buch zu lesen, dabei liest du eigentlich gerne - aber der Serienmarathon auf Netflix geht eigentlich immer...
Du hast KEINE Zeit für den Weiterbildungskurs, den du unbedingt machen wolltest und schon gekauft hast - aber ein Short nach dem anderen bei YouTube geht runter wie Öl...
Du bist enorm diszipliniert was die Ernährung angeht - bei deinen Hauptmahlzeiten, doch die Snacks zwischendrin bemerkst du irgendwie gar nicht (“das ist ja nur was Kleines...”) und wunderst dich, wieso es mit der Gesundheit noch nicht so klappt, wie erhofft...
Viele von uns haben irgendwo noch solche Bremsklötze herumliegen. Und sehr oft verstecken die sich. In Gewohnheiten, verteilt über den ganzen Tagesablauf, fernab von ...
Ich wette, in deinem Kopf sieht es sehr oft ganz ähnlich aus, wie auf diesem Bild.
Du hast tausend Gedanken, Ideen, Projekte und Aufgaben, die du alle erledigen solltest.
Du hast so viele Ziele und Wünsche und Träume, auf die du hinarbeiten möchtest.
Und gefühlt kommst du nirgends voran.
Hier und da kannst du mal einen kleinen Erfolg verbuchen - aber im Vergleich zu all dem, was du noch erreichen möchtest und zu tun hast, erscheint es dir schier unmöglich, das alles noch innerhalb deines einen Lebens zu schaffen.
Du wünschst dir, der Tag hätte 48 statt 24 Stunden. Und am besten bräuchtest du keinen Schlaf und könntest dich überall hin teleportieren, wo du gerade sein musst, um keine Zeit zu verschwenden. Oder vielleicht wünschst du dir einen Knopf, der die Zeit anhält - bis auf deine eigene - sodass du endlich Oberwasser gewinnst.
Gleichzeitig würdest du manchmal gerne vorspulen, weil dir bewusst ist, das gewisse Dinge einfach Zeit brauchen - die du ja nicht hast! - und wenn du ...